Iceland

Sonntag, 17. September 2017

Nachdem Viktoria und ich eine Woche lang fantastische Teamarbeit geleistet hatten, hieß es dann am Mittwoch Abschied nehmen, da ihr Besuch auf Miðsitja schon zu Ende ging. Gemeinsam hatten wir nicht nur große Fortschritte mit den sieben Jungpferden und unseren drei Junghengsten erzielt, sondern mussten auch so einige Probleme und Hindernisse überwinden. So war uns beispielsweise am vorletzten Trainingstag ein junger Wallach in der Stallgasse ausgeflippt, als wir ihn dort zum ersten Mal mit Reiter geführt hatten: Unglücklicherweise blieb Viktoria, auf dem Pferd sitzend, mit dem Bein an einer Selbsttränke hängen, sodass sich das Jungpferd erschrak und stieg. Dabei wurde ich, den jungen Wallach am Strick führend, von seinen Vorderhufen zu Boden geworfen, sodass das Jungpferd mitsamt Reiterin bockend durch die Stallgasse und anschließend Reithalle galoppierte - im Übrigen hatten wir bei allen anderen Jungpferden daran gedacht, vor dem Aufsteigen in der Stallgasse das Tor zur Reithalle zu schließen. Völlig panisch rannte der Wallach jedoch wieder zurück in die Stallgasse und rutschte letztendlich in der Kurve aus, sodass er mitsamt Reiterin zu Boden fiel. Trotz Schrecken hatten wir Glück im Unglück, da wir alle mit Beulen, Schrammen und blauen Flecken davon kamen. Beim nächsten Versuch waren wir deutlich vorsichtiger und meisterten die Trainingseinheit dann doch noch erfolgreich.
Gemeinsam hatten Viktoria und ich uns auch darum bemüht, möglichst viele Reitpferde zu bewegen und zu trainieren, sodass wir den Großteil der Tage zusammen verbrachten.

Seit Viktorias Abreise gebe ich den Jungpferden eine kleine Trainingspause und werde in den nächsten Tagen nur grundlegende Bodenarbeit an der Longe wiederholen, bis Sina aus ihrem Urlaub zurückkommt.

Am Donnerstagnachmittag fuhren Magnús und ich mit dem Auto nach Akureyri, um seine Frau vom Flughafen abzuholen - sie war mit ihrer Enkeltochter von Reykjavík in die "Hauptstadt des Nordens" geflogen. Die Fahrt führte uns über die raue Hochebene Öxnadalsheiði, über die eine zur Ringstraße gehörende Passstraße führt. Diese steigt bis auf 450 Meter auf der Hochebene an, um schließlich im Norden erneut ins Tal hinunterzuführen. Die Landschaft ist von den vielfach über 1.000 Meter hohen Bergen geprägt, wobei der berühmteste Berggipfel der 1.075 Meter hohe Hraundrangi im Nordwesten der Straße ist. Dieser besteht aus einer Reihe eigenartig geformter Felsspitzen, welche vom Gletscher und anderen Erosionen geformt wurden.
Auf der Passhöhe hatten wir einen schönen Ausblick auf die hohen, teilweise schneebedeckten Berge sowie auf die herbstlich rötlich und grünlich schimmernden Moose. Außerdem strömen zahlreiche Wasserfälle an den Felswänden herab, die durch das Schmelzwasser der Gletscher gespeist werden, und auch mehrere Canyons ließen sich bestaunen.

Am Samstagnachmittag fuhren wir mit dem Auto zum Staðarrétt, einem weiteren Schafspferch nahe am Meer liegend. In diesen wurden heute sowohl Pferde als auch Schafe versammelt, welche aus den Bergen abgetrieben wurden.

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16 Apr 2020

Akureyri & Horse Round-Up

September 24, 2017

Sonntag, 17. September 2017

Nachdem Viktoria und ich eine Woche lang fantastische Teamarbeit geleistet hatten, hieß es dann am Mittwoch Abschied nehmen, da ihr Besuch auf Miðsitja schon zu Ende ging. Gemeinsam hatten wir nicht nur große Fortschritte mit den sieben Jungpferden und unseren drei Junghengsten erzielt, sondern mussten auch so einige Probleme und Hindernisse überwinden. So war uns beispielsweise am vorletzten Trainingstag ein junger Wallach in der Stallgasse ausgeflippt, als wir ihn dort zum ersten Mal mit Reiter geführt hatten: Unglücklicherweise blieb Viktoria, auf dem Pferd sitzend, mit dem Bein an einer Selbsttränke hängen, sodass sich das Jungpferd erschrak und stieg. Dabei wurde ich, den jungen Wallach am Strick führend, von seinen Vorderhufen zu Boden geworfen, sodass das Jungpferd mitsamt Reiterin bockend durch die Stallgasse und anschließend Reithalle galoppierte - im Übrigen hatten wir bei allen anderen Jungpferden daran gedacht, vor dem Aufsteigen in der Stallgasse das Tor zur Reithalle zu schließen. Völlig panisch rannte der Wallach jedoch wieder zurück in die Stallgasse und rutschte letztendlich in der Kurve aus, sodass er mitsamt Reiterin zu Boden fiel. Trotz Schrecken hatten wir Glück im Unglück, da wir alle mit Beulen, Schrammen und blauen Flecken davon kamen. Beim nächsten Versuch waren wir deutlich vorsichtiger und meisterten die Trainingseinheit dann doch noch erfolgreich.
Gemeinsam hatten Viktoria und ich uns auch darum bemüht, möglichst viele Reitpferde zu bewegen und zu trainieren, sodass wir den Großteil der Tage zusammen verbrachten.

Seit Viktorias Abreise gebe ich den Jungpferden eine kleine Trainingspause und werde in den nächsten Tagen nur grundlegende Bodenarbeit an der Longe wiederholen, bis Sina aus ihrem Urlaub zurückkommt.

Am Donnerstagnachmittag fuhren Magnús und ich mit dem Auto nach Akureyri, um seine Frau vom Flughafen abzuholen - sie war mit ihrer Enkeltochter von Reykjavík in die "Hauptstadt des Nordens" geflogen. Die Fahrt führte uns über die raue Hochebene Öxnadalsheiði, über die eine zur Ringstraße gehörende Passstraße führt. Diese steigt bis auf 450 Meter auf der Hochebene an, um schließlich im Norden erneut ins Tal hinunterzuführen. Die Landschaft ist von den vielfach über 1.000 Meter hohen Bergen geprägt, wobei der berühmteste Berggipfel der 1.075 Meter hohe Hraundrangi im Nordwesten der Straße ist. Dieser besteht aus einer Reihe eigenartig geformter Felsspitzen, welche vom Gletscher und anderen Erosionen geformt wurden.
Auf der Passhöhe hatten wir einen schönen Ausblick auf die hohen, teilweise schneebedeckten Berge sowie auf die herbstlich rötlich und grünlich schimmernden Moose. Außerdem strömen zahlreiche Wasserfälle an den Felswänden herab, die durch das Schmelzwasser der Gletscher gespeist werden, und auch mehrere Canyons ließen sich bestaunen.

Am Samstagnachmittag fuhren wir mit dem Auto zum Staðarrétt, einem weiteren Schafspferch nahe am Meer liegend. In diesen wurden heute sowohl Pferde als auch Schafe versammelt, welche aus den Bergen abgetrieben wurden.

Schon früh am Morgen waren viele fleißige Helfer in die Berge geritten, um einerseits Pferde abzutreiben und andererseits, um die restlichen Schafe vom Schafabtrieb vergangener Woche mitzubringen, welche übersehen oder vergessen wurden. Wir gaben uns jedoch damit zufrieden, am Nachmittag die vom Berg herunterströmende Herde zu beobachten. Anschließend wurden Schafe und Pferde im Pferch wieder zu ihrer jeweiligen Farm sortiert, wobei die Farmer den Großteil ihrer Pferde tatsächlich direkt erkennen und nur wenige den im Hals der Pferde platzierten Chip auslesen lassen müssen. Diesmal konnte ich auch entspannt belächeln wie andere auf den Schafen ritten, ohne selbst ins Schwitzen zu geraten.

Übrigens überraschte uns heute einmal mehr das isländische Wetter: 18 Grad Celsius bei starkem Wind und dichter Bewölkung. Wir befinden uns vermutlich unter Einfluss eines Föhnwindes, wobei aber auch die Hurrikans in den Vereinigten Staaten das isländische Wetter beeinflussen.

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