Freitag, 11. August 2017
Nach zwei Wochen Ausdauertraining der Pferde war es heute endlich soweit: ein rund dreißig Kilometer langer Ritt zum Thingvellir-Nationalpark. Obwohl anfänglich geplant war, dass ich nur die ersten Kilometer des Rittes mitreite und anschließend von einer Tochter abgelöst werde, hatte ich schließlich doch das Glück, die gesamte Strecke zu reiten. Gemeinsam mit Nina, vier dänischen Gästen, welche die Tour gebucht hatten, sowie einem isländischen Nachbar starteten wir also unseren Tagesritt rund zehn Uhr auf der Farm. Nina sowie die vier dänischen Gäste hatten jeweils ein Reitpferd sowie ein Handpferd, hingegen bestand sowohl mein Team als auch das Team des Isländers aus drei Pferden. So begleiteten mich eine schwarz-weiß gescheckte Stute sowie ein Rappe, welche ich beide zum ersten Mal ritt, da wir diese nur für den Ritt ausgeliehen und erst am Vortag von einer Nachbarsfarm abgeholt hatten. Mein drittes Pferd hatte ich am Vortag ausprobiert - ein sechsjähriger
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16 Apr 2020
September 24, 2017
Freitag, 11. August 2017
Nach zwei Wochen Ausdauertraining der Pferde war es heute endlich soweit: ein rund dreißig Kilometer langer Ritt zum Thingvellir-Nationalpark. Obwohl anfänglich geplant war, dass ich nur die ersten Kilometer des Rittes mitreite und anschließend von einer Tochter abgelöst werde, hatte ich schließlich doch das Glück, die gesamte Strecke zu reiten. Gemeinsam mit Nina, vier dänischen Gästen, welche die Tour gebucht hatten, sowie einem isländischen Nachbar starteten wir also unseren Tagesritt rund zehn Uhr auf der Farm. Nina sowie die vier dänischen Gäste hatten jeweils ein Reitpferd sowie ein Handpferd, hingegen bestand sowohl mein Team als auch das Team des Isländers aus drei Pferden. So begleiteten mich eine schwarz-weiß gescheckte Stute sowie ein Rappe, welche ich beide zum ersten Mal ritt, da wir diese nur für den Ritt ausgeliehen und erst am Vortag von einer Nachbarsfarm abgeholt hatten. Mein drittes Pferd hatte ich am Vortag ausprobiert - ein sechsjähriger
Brauner, der erst drei Monate Training hinter sich hatte. Glücklicherweise sind alle drei unglaublich bequeme Gangpferde, sodass ich teilweise das Gefühl hatte, auf einem Sofa zu reiten.
Obwohl auf dem Ritt sechs Pferde mitliefen, die nicht in die eigentliche Herde gehörten, hatten wir bezüglich der Rangordnung keine Schwierigkeiten, was mir wieder einmal den umgänglichen Charakter der Islandpferde vor Augen führte.
Der Reitweg führte uns erst recht steil bergauf zu einem Wasserfall und anschließend durch eine atemberaubende Landschaft zwischen Moos, Bergen, Flüssen und Seen entlang. Auch das Wetter hätte nicht besser sein können: Trotz kräftiger, kühler Windböen strahlte die Sonne auf uns herab. Überwiegend ritten wir im Tölt, sodass wir die Pferde insgesamt fünfmal wechselten, damit sich das ursprüngliche Reitpferd als Handpferd erholen konnte. Während des gesamten Rittes fühlte ich mich so glücklich und frei, dass sich meine Empfindungen und Eindrücke nur schwer schildern lassen, aber eines ist sicher: Dies war der schönste Ritt meines Lebens und diese Erfahrung hat definitiv alle meine Erwartungen an einen typisch isländischen Ritt übertroffen. Wie wir alle hintereinander mit mehreren Pferden über die Stein- und Sandwege tölteten, Flüsse
durchquerten, zwischen den Bergen auf saftigen Wiesen Pausen einlegten und die Pferde umsattelten oder aber fantastische Aussichten auf den See Thingvallavatn genossen - all diese Erfahrungen lassen sich nicht mit Worten beschreiben, außer vielleicht mit dem Adjektiv: einzigartig!
Während der Mittagspause ließen wir die Pferde in eingezäunten Paddocks ruhen und verspeisten unsere in den Satteltaschen verstauten Sandwiche. Erst gegen 17 Uhr erreichten wir die Weide direkt am Thingvellir-Nationalpark, in der die Pferde die Nacht verbringen sollten. Dort wurden wir - mitsamt der Reitausrüstung - von Baddi und der ältesten Tochter mit zwei Autos abgeholt und fuhren zurück zur Farm.
Ich bin wirklich dankbar, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, diesen einmaligen Ritt mitmachen zu können und werde dieses Erlebnis hoffentlich für immer in Erinnerung behalten.
Samstag, 12. August 2017
Nachdem wir gestern zum Thingvellir-Nationalpark hingeritten waren, führte uns der Ritt heute durch den Nationalpark hindurch. Da die Strecke wesentlich kürzer sein sollte - reine Reitzeit rund zwei Stunden - stattete sich jeder nur mit einem Reitpferd aus, wobei meine Wahl auf die gescheckte Stute fiel. So ritten wir teilweise auf gut präparierten Reitwegen zwischen Moos und Sträuchern entlang, aber auch auf Sand oder über steinige Trampelpfade. Im Sonnenschein - und diesmal sogar ohne Wind - bot sich uns ein malerischer Blick auf die Berge, alten Vulkane und natürlich auf den Thingvallavatn mit seinen Inseln. Besonders genossen wir die Mittagspause: Auf einer Anhöhe sitzend, jeder sein Pferd in der Hand haltend, hatten wir ein fantastisches 360 Grad Islandpanorama.
Auch von Touristen wurden wir nicht schlecht bestaunt als wir uns dem Wasserfall Oxarárfoss zu Pferd näherten, um diesen anschließend zu Fuß zu besichtigen.
Danach führten wir unsere Pferde in der Grabenbruchzone zwischen imposanten Felsspalten an der Hand, was mich tief beeindruckte: Wer kann schon von sich behaupten, im Graben zweier tektonisch auseinander driftenden Kontinentalplatten geritten zu sein?
Schon am frühen Nachmittag beendeten wir unsere Tour, da schließlich auch die Pferde nicht überlastet werden sollten, und obwohl unser Ritt heute landschaftlich ganz anders war als gestern, genoss ich auch diesen in vollen Zügen.
So ganz kann ich mein Glück noch gar nicht fassen, denn dieser mehrtägige Ritt wird von der Familie hier nur circa einmal im Jahr unternommen. Unglaublich, dass die dänischen Gäste ausgerechnet die Tour während meiner Zeit hier gebucht hatten.
Morgen wird dann die jüngste Tochter mein Team übernehmen und zurückreiten, sodass Elke und ich uns um die Tiere auf der Farm kümmern werden.
1.
About this book
2.
Es ist soweit: Island, ich komme!
3.
Golden Circle Tour
4.
Icelandic Farmlife
5.
Ringroad Trip
6.
Von Kühen, Kälbern und Bullen
7.
Glacier Hike
8.
Seljalandsfoss & Gljúfurárfoss
9.
Lava Centre
10.
Icelandic Adventure
11.
Was man auf der Farm erlebt...
12.
Islandpferde
13.
Short Trip
14.
Vestmannaeyjar
15.
To new beginnings
16.
Hraðastadir Farm Zoo
17.
Short Trip
18.
Hveragerði
19.
Typisch isländisch
20.
Snaefellsnes
21.
Reykjavík
22.
Icelandic Riding Tour
23.
Mountain Hike
24.
Menningarnótt / Culture Night
25.
Hraunfossar & Canyon
26.
To new beginnings
27.
Sheep Gathering in the Mountains
28.
Farm Life on Miðsitja
29.
Jungpferde einreiten
30.
Sheep Gathering
31.
Akureyri & Horse Round-Up
32.
Everything comes to an end
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