Indochina

Unser letztes Abenteuer hier in Laos ist tatsächlich eines der Highlights unserer ganzen Reise! Ich sitze wieder tapfer auf dem Sozius unseres Rollers (wo ich doch noch vor unserer Reise in der Schweiz überzeugt war, in Asien nie Töff zu fahren...) aber es macht Spass und Erich ist ein souveräner Fahrer! Zudem warnen die Verkehrstafeln wenn es kritisch wird mit "Please slow drively" :-)
Wir wollen den sogenannten "Konglor Loop" machen. Das ist eine gut 400 km lange Rundreise mit Start und Ende in Thakhek durch eine faszinierende Landschaft mit Karstgebirge, Höhlen, riesigem Stausee, saftiggrünen Reis- und Tabakfeldern. Die Straßen sind mittlerweile fast durchgängig asphaltiert, aber natürlich hat es immer mal wieder Schlaglöcher. Der grösste Teil der Strecke ist kaum befahren, dafür begegnen uns ständig Ziegen, Rinder, Hunde, Hähne, Gänse und Wasserbüffel, die einzeln oder in Herden die Straße kreuzen und uns nur ausweichen, wenn es denn unbedingt sein muss, ansonsten lieber in laotischer Gemütlichkeit auf der Strasse weiter schlendern.
Zudem führt der Loop "durch" den Stausee Nam Theun, der eine Fläche von 450 km2 umfasst mit zig Verzweigungen. 15 Dörfer hat man dazu überflutet und mehrere tausend Menschen umgesiedelt. Heute ragen nur noch unzählige abgestorbene Bäume aus dem Wasser, was dem Ganzen eine

suzette.fischer

31 chapters

16 Apr 2020

Konglor-Loop, Laos

February 12, 2018

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River Spring Resort, Ban Thiou

Unser letztes Abenteuer hier in Laos ist tatsächlich eines der Highlights unserer ganzen Reise! Ich sitze wieder tapfer auf dem Sozius unseres Rollers (wo ich doch noch vor unserer Reise in der Schweiz überzeugt war, in Asien nie Töff zu fahren...) aber es macht Spass und Erich ist ein souveräner Fahrer! Zudem warnen die Verkehrstafeln wenn es kritisch wird mit "Please slow drively" :-)
Wir wollen den sogenannten "Konglor Loop" machen. Das ist eine gut 400 km lange Rundreise mit Start und Ende in Thakhek durch eine faszinierende Landschaft mit Karstgebirge, Höhlen, riesigem Stausee, saftiggrünen Reis- und Tabakfeldern. Die Straßen sind mittlerweile fast durchgängig asphaltiert, aber natürlich hat es immer mal wieder Schlaglöcher. Der grösste Teil der Strecke ist kaum befahren, dafür begegnen uns ständig Ziegen, Rinder, Hunde, Hähne, Gänse und Wasserbüffel, die einzeln oder in Herden die Straße kreuzen und uns nur ausweichen, wenn es denn unbedingt sein muss, ansonsten lieber in laotischer Gemütlichkeit auf der Strasse weiter schlendern.
Zudem führt der Loop "durch" den Stausee Nam Theun, der eine Fläche von 450 km2 umfasst mit zig Verzweigungen. 15 Dörfer hat man dazu überflutet und mehrere tausend Menschen umgesiedelt. Heute ragen nur noch unzählige abgestorbene Bäume aus dem Wasser, was dem Ganzen eine

mystische Stimmung verleiht.

Die erste Nacht verbringen wir in Thalang in einem einfachen Bungalow im Phosy Guesthouse und sind froh um das Lagerfeuer, denn obwohl es tagsüber über 30 Grad warm ist, sind die Nächte recht kühl. Am zweiten Tag geht die Fahrt nach Ban Thiou kurz vor Ban Konglor zum Spring River Resort und damit zum Paradies auf Erden: eine idyllische Anlage mit wenigen Bungalows in totaler Abgeschiedenheit. Thomas, aus dem Zürcher Oberland, der zusammen mit Vicky, seiner einheimischen Frau, dieses Resort hier führt, erzählt uns ausführlich, wie er zu diesem Juwel kam. Als Reiseleiter lernte er den Ort und den Besitzer bei einer Rekognoszierung kennen. Als dieser verstarb, konnte er das Land kaufen. Aber damit der Ort nicht zu einem Touristenschauplatz wie z.B. Vang Vieng verschandelt wird, musste er auch grosse Teile der Umgebung erwerben, die noch komplett unbewirtschaftet ist. Denn leider haben die meisten Laoten kein Gespür für ihre Landschaft. Ein Glück ist dieser Fleck Thomas noch rechtzeitig in die Hände gefallen!

Wenige Meter vom Resort entfernt befindet sich eine Süsswasserlagune, die größte von Laos, wo die Dorfbewohner ihr Trinkwasser holen. Hier herrscht Dschungel pur. Umgestürzte Bäume werden einfach liegen gelassen und versperren halt auch mal den Weg bis sie verrotten. Mit dem Boot paddeln wir dort auf Erkundungstour, doch wir sind nur halb so versiert wie die Einheimischen und bleiben daher immer mal wieder stecken, was zur Folge hat, dass das Boot beim Manövrieren extrem ins Wanken gerät. Schwimmen ist im hinteren Teil der Lagune verboten, um das Trinkwasser nicht zu verunreinigen.

Vom Resort aus kann man per Holzboot direkt zur Konglor Cave fahren. In ganz Laos und auch in Vietnam hat man ständig die Möglichkeit, Höhlen zu besichtigen. Wir waren damit sehr zurückhaltend, aber die Konglor Cave lassen wir uns nicht entgehen. Schon die halbstündige Anfahrt per Boot ist ein Erlebnis, es ist die schönste Bootsfahrt in Laos. Da jetzt Trockenzeit herrscht, hat der Fluss sehr wenig Wasser. Doch unser Bootsmann kennt jeden Stein und umschifft jede Untiefe wie ein Weltmeister. Dies aber auch dank dem wenigen Tiefgang unseres Bootes, nämlich nur etwa 10 cm. Am Ufer und im Wasser begegnen uns Wasserbüffel, Wildschweine und haufenweise Enten, Einheimische sind am Fischen oder ihre Gärten am Pflegen, welche sie temporär in der Trockenzeit auf den Flussinseln anlegen.
Vor dem Eingang zur Höhle wechseln wir Boot und Bootsmann und weiter geht's! Die gesamte Höhle ist mit dem Boot befahrbar und zwar auf einer Länge von 7.5 km! Am eindrücklichsten ist es, wenn man, so wie wir, das Glück hat, alleine unterwegs zu sein und kein anderes Boot vorausfährt oder hinter einem folgt. Dann ist man alleine im Stockdunkeln, nur mit dem wenigen Licht der Stirnlampen und staunt ob der riesigen Hallen, die die Höhle an gewissen Stellen aufweist. Auch Fledermäuse hat es natürlich zu Hauf, da schaue ich weniger genau hin... Zurück geht es wieder auf dem gleichen Weg.
Ganze drei Nächte verweilen wir an diesem chilligen Ort, bevor wir den Loop mit einer dritten Etappe (180km), diesmal größtenteils über den Highway, in Thakhek beenden.

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