Indochina

21.12.2017
10 Uhr, weiter geht die Reise. Wieder sammelt ein Kleinbus alle Fahrgäste ein und tourt kreuz und quer durch Kampot. Dann endlich geht die Fahrt los zur vietnamesischen Grenze. Dort folgt das ganze Brimborium mit Pässe einsammeln und Visa kontrollieren. Wir werden zudem noch aufgefordert ein Gesundheitscheck-Formular auszufüllen, wofür sie jedem 1 Dollar abknöpfen. Wir vermuten, dass dies nur reine Geldmacherei ist, denn das Formular wird nachher nicht mehr benötigt. Nur traut sich niemand, es nicht auszufüllen, weil unsere Pässe zu diesem Zeitpunkt noch bei irgendeinem Beamten rumschwirren und auf den Einreisestempel warten.
Hinter der Grenze werden wir zur nächsten Ortschaft Ha Tien chauffiert, wo die Fernbusse nach Vietnam abfahren. Zum Glück dauert diese Fahrt nur 10 Minuten, denn es ist reichlich eng. Erinnert ihr euch: wie bringt man 15 Elefanten in einen PW? Ganz einfach, Tür auf, Elefanten rein, Tür zu. Etwa so werden wir in den Kleinbus bugsiert, mit dem Unterschied, dass wir im Gegensatz zu den Elefanten auch alle noch Gepäck mit dabei haben...
In Ha Tien, nach einem einstündigen Aufenthalt, holt uns der Fernbus ab. Dieser ist schön gross und hat viele freie Sitzplätze, aber in der Schweiz wäre er längst nicht mehr zugelassen. Es folgt eine holprige Fahrt über Schlaglöcher, kombiniert mit kriminellen Überholmanövern und begleitet von Sesselquietschen, Geklapper und Dauerhupen. Und das nonstop 4.5 Std. lang! Mittlerweile ist es dunkel, als wir Can Tho erreichen. Weit und breit sehen wir kein einziges Tuktuk, das uns zum Hotel bringen könnte. Doch kein Problem, kaum ausgestiegen werden wir schon von zwei Xe om Fahrern bedrängt. Xe om heissen hier die Motorradtaxis, Tuktuks sind hier nicht verbreitet. Die Reisetasche platzieren die Fahrer vorne zwischen ihren Beinen und Erich und ich nehmen je auf dem Sozius Platz, ich mit einem Helm, der mir viel zu gross ist, was bedeutet, dass ich die ganze Fahrt über beschäftigt bin, den Helm nicht zu verlieren. Unversehrt erreichen wir das Hotel, gönnen uns eine Nudelsuppe ein paar Häuser weiter, versuchen noch erfolglos ein paar Wörter auf vietnamesisch zu lernen und fallen todmüde ins Bett.

22.12.2017
Can Tho befindet sich im Mekongdelta und wir sind hier, weil wir einen schwimmenden Markt besuchen möchten. Internet sei Dank erfahren wir, dass Ms. Ha hier tolle, private Bootstouren anbietet. Der Zufall will es, dass sich das Guesthouse von Frau Ha nur 2 Minuten von uns entfernt in einer Hinterhintergasse befindet. Wir werden sehr freundlich empfangen und Ms. Ha organisiert uns nicht nur eine Bootstour für morgen früh sondern auch gleich den Shuttle zu unserem nächsten Hotel in Cai Be.

suzette.fischer

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16 Apr 2020

Can Tho, Vietnam

December 21, 2017

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West Hotel

21.12.2017
10 Uhr, weiter geht die Reise. Wieder sammelt ein Kleinbus alle Fahrgäste ein und tourt kreuz und quer durch Kampot. Dann endlich geht die Fahrt los zur vietnamesischen Grenze. Dort folgt das ganze Brimborium mit Pässe einsammeln und Visa kontrollieren. Wir werden zudem noch aufgefordert ein Gesundheitscheck-Formular auszufüllen, wofür sie jedem 1 Dollar abknöpfen. Wir vermuten, dass dies nur reine Geldmacherei ist, denn das Formular wird nachher nicht mehr benötigt. Nur traut sich niemand, es nicht auszufüllen, weil unsere Pässe zu diesem Zeitpunkt noch bei irgendeinem Beamten rumschwirren und auf den Einreisestempel warten.
Hinter der Grenze werden wir zur nächsten Ortschaft Ha Tien chauffiert, wo die Fernbusse nach Vietnam abfahren. Zum Glück dauert diese Fahrt nur 10 Minuten, denn es ist reichlich eng. Erinnert ihr euch: wie bringt man 15 Elefanten in einen PW? Ganz einfach, Tür auf, Elefanten rein, Tür zu. Etwa so werden wir in den Kleinbus bugsiert, mit dem Unterschied, dass wir im Gegensatz zu den Elefanten auch alle noch Gepäck mit dabei haben...
In Ha Tien, nach einem einstündigen Aufenthalt, holt uns der Fernbus ab. Dieser ist schön gross und hat viele freie Sitzplätze, aber in der Schweiz wäre er längst nicht mehr zugelassen. Es folgt eine holprige Fahrt über Schlaglöcher, kombiniert mit kriminellen Überholmanövern und begleitet von Sesselquietschen, Geklapper und Dauerhupen. Und das nonstop 4.5 Std. lang! Mittlerweile ist es dunkel, als wir Can Tho erreichen. Weit und breit sehen wir kein einziges Tuktuk, das uns zum Hotel bringen könnte. Doch kein Problem, kaum ausgestiegen werden wir schon von zwei Xe om Fahrern bedrängt. Xe om heissen hier die Motorradtaxis, Tuktuks sind hier nicht verbreitet. Die Reisetasche platzieren die Fahrer vorne zwischen ihren Beinen und Erich und ich nehmen je auf dem Sozius Platz, ich mit einem Helm, der mir viel zu gross ist, was bedeutet, dass ich die ganze Fahrt über beschäftigt bin, den Helm nicht zu verlieren. Unversehrt erreichen wir das Hotel, gönnen uns eine Nudelsuppe ein paar Häuser weiter, versuchen noch erfolglos ein paar Wörter auf vietnamesisch zu lernen und fallen todmüde ins Bett.

22.12.2017
Can Tho befindet sich im Mekongdelta und wir sind hier, weil wir einen schwimmenden Markt besuchen möchten. Internet sei Dank erfahren wir, dass Ms. Ha hier tolle, private Bootstouren anbietet. Der Zufall will es, dass sich das Guesthouse von Frau Ha nur 2 Minuten von uns entfernt in einer Hinterhintergasse befindet. Wir werden sehr freundlich empfangen und Ms. Ha organisiert uns nicht nur eine Bootstour für morgen früh sondern auch gleich den Shuttle zu unserem nächsten Hotel in Cai Be.

23.12.29017
Mit der Wahl des West Hotels hatten wir wieder einmal absolut den richtigen Riecher. Das etwas in die Jahre gekommene Top-Hotel, bietet ein absolut tolles Preis-Leistungs-Verhältnis. Es befindet sich an zentralster Lage, das Zimmer ist riesig und das Bett ist 2,40 m breit. Von unserem Balkon blicken wir direkt auf das bunte Treiben auf dem Strassenmarkt.
Als wir um genau 5 Uhr morgens auf die Straße treten vor dem Hotel, wo bereits reges Markttreiben herrscht, spricht uns eine charmante Vietnamesin an. Es ist Wing, 29, mit Englischstudium und in der 6ten Woche schwanger, unsere Reiseleiterin für die heutige Tour zu den schwimmenden Märkten. Nach einem kurzen Spaziergang durch enge Gassen, stehen wir an einem Seitenarm des Mekong River auf einem baufälligen Bootssteg vor dem sich nicht allzu vertrauenswürdige kleine Holzboote tummeln. Auf den sanften Wink von Wing, löst sich aus dem Pulk ein kleines Boot und die Bootsführerin steuert mit gekonnten Ruderschlägen das Boot an den Steg, wo wir in den schwankenden "Einbaum" einsteigen. Bootsführerin scheint hier eine Domäne der Frauen zu sein. Unsere heißt Huungh. ( Anleitung zum aussprechen: schiebe beim "u" den Unterkiefer leicht nach vorne, drücke beim "n" den Ton leicht an die Mandeln hoch und rolle ihn beim "g" hinten über den Rachen und über die Zunge nach draußen.) Die beiden Frauen verwöhnen uns während dem Trip mit Kaffee (dieses Gesöff hat immer einen Touch von süßem Vanille drin), verschiedensten Früchten und mit Schmuck, den sie aus Wasserkokospalmblättern während dem Fahren fertigen. Wir bekommen tiefe Einblicke in die schwimmenden Märkte, die engen Kanäle und wie die Leute dort am Fluss wohnen, in die Produktion von Reisnudeln, wo Suzette tatkräftig eingebunden wird und auch in das Leben von Wing und Ihrer Familie.
Ich war froh, dass meine Sandalen, bei welchen ich die Gummisohlen verloren habe und die sich daher beim Besuch des letzten Fischmarktes bedenklich mit verwesendem Eiweissgestank vollgesogen haben, nach der Tour nicht mehr gross stinken. Leider führte uns Wing am Schluss unserer Tour nochmals durch einen Fischmarkt. Dadurch ging das Prozedere wieder von vorne los. Die Sandalen stinken erbärmlich.
Nach diesen reichen Erfahrungen reisen wir zur Abwechslung mit einem einfachen Taxi in die Durian Lodge nach Cai Be. (1:45h Fahrzeit). Wir passieren dabei eine der größten Brücken Asiens und die letzten 2 km absolvieren wir mit 2 Motorradtaxis auf einem Single-Trail, da die Lodge mit dem Auto nicht erreichbar ist.

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