Indochina

Per Minibus geht unsere Reise weiter nach Nong Khiaw, ein verträumtes Dorf, eingebettet in eine grandiose Karstlandschaft im Norden von Luang Prabang und am Fluss Nam Ou.
Im Vergleich zu Hanoi war ja schon Luang Prabang ein Ort zum Relaxen. Aber in Nong Khiaw ist nun definitiv nichts mehr los. Umso mehr Präsenz haben die gewaltigen Berge und die Natur generell.
Die paar wenigen Restaurants und Pensionen sind alle extrem einfach und sehr bescheiden, aber vieles wirkt leider auch recht ungepflegt. Luxusvillen sucht man hier definitiv vergeblich.

Gerade angekommen wollen wir uns nach einer weiteren Trekkingtour erkundigen, Tiger Trail hat auch hier ein kleines Office. In dem Moment, wo wir davorstehen, zieht jemand den Rolladen hoch, wie einen Bühnenvorhang, und dahinter kommt ein Schreibtisch zum Vorschein und hinter dem Tisch sitzt der Touranbieter, sichtlich enttäuscht, dass da tatsächlich schon Kundschaft auf ihn wartet. Anfangs möchte er uns gar nichts verkaufen, doch allmählich gerät er ins Erzählen und bietet uns eine Tour an. Und wir studieren die ganze Zeit, an wen er uns erinnert, bis er uns auf die Sprünge hilft: John Malkovich! Tatsächlich zum Verwechseln ähnlich! Das hört er, Harps aus Neuseeland, nicht zum ersten Mal.

Erich entscheidet sich für die 2-Tagestour (Wasserfall- und Urwald-Trekking zu verschiedenen abgelegenen Dörfern) ich entscheide mich fürs Relaxen, d.h. ich werde mit dem Boot schon mal ins nächste Dorf Muang Ngoi fahren, wo Erich dann einen Tag später dazustossen wird.

Leider sinkt die Temperatur seit unserer Ankunft hier in rasantem Tempo von ca. 27 Grad auf 17 Grad (Tageshöchsttemperatur. In der Nacht gehts runter bis 11 Grad) und ein fieser Wind kommt auf. Im Faserpelz und in langen Jeans essen wir Znacht, denn die Restaurants sind keine geschlossenen Räume, sondern nur gedeckte Terrassen oder offene Unterstände. Aber auch drinnen in unserem Zimmer ist es nicht viel wärmer, eine Heizung sucht man vergeblich und isoliert ist hier weit und breit nichts. Es zieht durch alle Ritzen.

Um uns etwas aufzuwärmen, wandern wir am nächsten Tag zu einem Aussichtspunkt hoch, der uns einen herrlichen Blick auf das Dorf und die Umgebung bietet. An diesem Abend suchen wir das Restaurant nach dem Kriterium "wo ist es am wärmsten?" aus und entscheiden uns für jenes, wo eine improvisierte Grillstelle etwas Wärme spendet. Schnell schliessen wir Bekanntschaft mit unserem Tischnachbarn, einem etwa 60-jährigen Deutschen, der alleine mit dem Motorrad durch Südostasien tourt, solange wie das Geld halt reicht. Er quasselt uns voll, offensichtlich hatte er wieder mal das Bedürfnis sich mitzuteilen und wir waren seine Opfer.

suzette.fischer

31 chapters

16 Apr 2020

Nong Khiaw, Laos

January 31, 2018

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Vongmany Guesthouse

Per Minibus geht unsere Reise weiter nach Nong Khiaw, ein verträumtes Dorf, eingebettet in eine grandiose Karstlandschaft im Norden von Luang Prabang und am Fluss Nam Ou.
Im Vergleich zu Hanoi war ja schon Luang Prabang ein Ort zum Relaxen. Aber in Nong Khiaw ist nun definitiv nichts mehr los. Umso mehr Präsenz haben die gewaltigen Berge und die Natur generell.
Die paar wenigen Restaurants und Pensionen sind alle extrem einfach und sehr bescheiden, aber vieles wirkt leider auch recht ungepflegt. Luxusvillen sucht man hier definitiv vergeblich.

Gerade angekommen wollen wir uns nach einer weiteren Trekkingtour erkundigen, Tiger Trail hat auch hier ein kleines Office. In dem Moment, wo wir davorstehen, zieht jemand den Rolladen hoch, wie einen Bühnenvorhang, und dahinter kommt ein Schreibtisch zum Vorschein und hinter dem Tisch sitzt der Touranbieter, sichtlich enttäuscht, dass da tatsächlich schon Kundschaft auf ihn wartet. Anfangs möchte er uns gar nichts verkaufen, doch allmählich gerät er ins Erzählen und bietet uns eine Tour an. Und wir studieren die ganze Zeit, an wen er uns erinnert, bis er uns auf die Sprünge hilft: John Malkovich! Tatsächlich zum Verwechseln ähnlich! Das hört er, Harps aus Neuseeland, nicht zum ersten Mal.

Erich entscheidet sich für die 2-Tagestour (Wasserfall- und Urwald-Trekking zu verschiedenen abgelegenen Dörfern) ich entscheide mich fürs Relaxen, d.h. ich werde mit dem Boot schon mal ins nächste Dorf Muang Ngoi fahren, wo Erich dann einen Tag später dazustossen wird.

Leider sinkt die Temperatur seit unserer Ankunft hier in rasantem Tempo von ca. 27 Grad auf 17 Grad (Tageshöchsttemperatur. In der Nacht gehts runter bis 11 Grad) und ein fieser Wind kommt auf. Im Faserpelz und in langen Jeans essen wir Znacht, denn die Restaurants sind keine geschlossenen Räume, sondern nur gedeckte Terrassen oder offene Unterstände. Aber auch drinnen in unserem Zimmer ist es nicht viel wärmer, eine Heizung sucht man vergeblich und isoliert ist hier weit und breit nichts. Es zieht durch alle Ritzen.

Um uns etwas aufzuwärmen, wandern wir am nächsten Tag zu einem Aussichtspunkt hoch, der uns einen herrlichen Blick auf das Dorf und die Umgebung bietet. An diesem Abend suchen wir das Restaurant nach dem Kriterium "wo ist es am wärmsten?" aus und entscheiden uns für jenes, wo eine improvisierte Grillstelle etwas Wärme spendet. Schnell schliessen wir Bekanntschaft mit unserem Tischnachbarn, einem etwa 60-jährigen Deutschen, der alleine mit dem Motorrad durch Südostasien tourt, solange wie das Geld halt reicht. Er quasselt uns voll, offensichtlich hatte er wieder mal das Bedürfnis sich mitzuteilen und wir waren seine Opfer.

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