Indochina

Zusammen mit je einem Paar aus Oesterreich und aus den Niederlanden, einer Australierin und einer Deutschen starte ich meine 2-Tagestour. Ein sehr guter Mix, wie sich im Verlauf der Tour herausstellen wird. Nach einer guten halben Stunde Fahrt auf dem Nam Ou und mit ebenso viel, typischer laotischer Verspätung, nehmen wir den 2-stündigen Trek zu den 100 Wasserfällen in Angriff. Nach einer kurzweiligen Wanderung durch geerntete Reisfelder (Hier wird der Nassanbaureis oder auch Steamed rice angebaut. An den steilen Berghängen wird der bessere Trockenanbaureis oder Sticky rice gepflanzt.) und erste Passagen durch Urwald erreichen wir die erste Treppe des Wasserfalls. Wir schnallen uns die Trekking-Sandalen an und können wirklich ca.100 Wasserfälle hochkraxeln, wobei auch die kleineren Stufen gezählt werden. Die Urwaldatmosphäre und der griffige Stein sind fantastisch. Einzig die Fauna zeigt sich hier in Laos einmal mehr sehr spärlich. Oben angekommen gibts wieder einen äusserts leckeren Lunch aus dem Bananenblatt. Danach können wir mit Stirnlampen ausgerüstet eine eindrückliche, natürlich belassene Karsthöhle und ein zugehöriges Gangsystem besichtigen. Die Höhle diente zu Zeiten des zweiten Indochinakrieges den umliegenden Dörfern als zu Hause. Gut 200 Menschen haben hier unter jämmerlichen Bedingungen und Dauerbombardierung ca. 2 Jahre ausgeharrt. Obwohl Laos nie offiziell in den Krieg involviert war, ist es das Land über welchem seit Menschengedenken die meisten Bomben abgeworfen wurden!!!!

Nach einer Tuk-Tuk-Fahrt und weiteren 2 Stunden zu Fuss, erreichen wir das einfache abgelegene Dorf der Khmu und Hmong, wo wir unsere sehr einfache aber zweckmässige Unterkunft im Homestay von Mr. Boun Lith, dem Oberhaupt des 200 Seelen Dorfes beziehen. Im Zimmer der Familie dürfen wir beim Kochen helfen und werden von unserem Guide, Thong, über das Leben der Laoten informiert. Das reichhaltige Essen, welches uns Frau Boun Lith auf den Tisch zaubert ist grandiose. Am Boden sitzend geniessen wir Seetang, Ente, Bananenblüten, Morning glory, Kürbissuppe, Chillisauce, Lattich und immer dabei Sticky rice. Bei Laosbier und einigen Reiswhiskeys aus der Heimbrennerei von Mr. Boun Lith, hören wir noch seinen Geschichten in gebrochenem Englisch zu. Seine touristischen Zukunftspläne lassen vermuten, dass solche Trekkings in wenigen Jahren längst nicht mehr so authentisch sein werden wie heute. Der Norden von Laos wurde erst 2009 offiziell für den Tourismus geöffnet.

Auch hier beginnt der Tag mit dem Gekrähe von gefühlten 1000 Hähnen. Vor dem Morgenessen nimmt uns Thong mit auf einen Dorfrundgang, wo wir von verschiedenen Bewohnern äusserst herzlich zur Besichtigung ihrer äusserst primitiven Wohnzimmer eingeladen werden. Einmal mehr wird mir bewusst, dass meine kleinen Probleme verglichen mit denen dieser einfachen Leute, nicht unterschiedlicher sein können. Ein grosser Mangel des laotischen Regierungssystems ist es, dass alle Kinder unabhängig des Einkommens der Eltern ein beachtliches Schulgeld bezahlen müssen und dies ist für die einfachen Bauern vielfach unmöglich. Kein Geld, keine Bildung!

Das reichhaltige Frühstück gibt uns die Kraft für den rund 5 stündigen Urwaldtrek. Und dieser hat den Namen auch verdient. Vor rund 3 Jahren hat Mr. Boun Lith den schmalen Trail mit Investitionen lokaler Touranbieter und der tatkräftigen Hilfe eines Elefanten erstellt. Ein faszinierendes Erlebnis in der totalen Natur. Das Mittagessen beim Chef eines anderen Dorfes, die beeindruckende Bootsfahrt auf dem Nam Ou Fluss und ein weiterer Wasserfall rundeten das absolut empfehlenswerte Abenteuer ab. Bei "eisiger" Kälte, ich habe sogar über alle Kleider noch die in Hanoi gekaufte Regenjacke angezogen, werde ich mit dem Boot in Muang Ngoi abgeladen, wo mir Suzette bereits vom Balkon unserer Lodge entgegenwinkt.

suzette.fischer

31 chapters

16 Apr 2020

Nong Khiaw, 2 Tage Trekking Erich

February 02, 2018

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Homestay, Mr. Buon Lith

Zusammen mit je einem Paar aus Oesterreich und aus den Niederlanden, einer Australierin und einer Deutschen starte ich meine 2-Tagestour. Ein sehr guter Mix, wie sich im Verlauf der Tour herausstellen wird. Nach einer guten halben Stunde Fahrt auf dem Nam Ou und mit ebenso viel, typischer laotischer Verspätung, nehmen wir den 2-stündigen Trek zu den 100 Wasserfällen in Angriff. Nach einer kurzweiligen Wanderung durch geerntete Reisfelder (Hier wird der Nassanbaureis oder auch Steamed rice angebaut. An den steilen Berghängen wird der bessere Trockenanbaureis oder Sticky rice gepflanzt.) und erste Passagen durch Urwald erreichen wir die erste Treppe des Wasserfalls. Wir schnallen uns die Trekking-Sandalen an und können wirklich ca.100 Wasserfälle hochkraxeln, wobei auch die kleineren Stufen gezählt werden. Die Urwaldatmosphäre und der griffige Stein sind fantastisch. Einzig die Fauna zeigt sich hier in Laos einmal mehr sehr spärlich. Oben angekommen gibts wieder einen äusserts leckeren Lunch aus dem Bananenblatt. Danach können wir mit Stirnlampen ausgerüstet eine eindrückliche, natürlich belassene Karsthöhle und ein zugehöriges Gangsystem besichtigen. Die Höhle diente zu Zeiten des zweiten Indochinakrieges den umliegenden Dörfern als zu Hause. Gut 200 Menschen haben hier unter jämmerlichen Bedingungen und Dauerbombardierung ca. 2 Jahre ausgeharrt. Obwohl Laos nie offiziell in den Krieg involviert war, ist es das Land über welchem seit Menschengedenken die meisten Bomben abgeworfen wurden!!!!

Nach einer Tuk-Tuk-Fahrt und weiteren 2 Stunden zu Fuss, erreichen wir das einfache abgelegene Dorf der Khmu und Hmong, wo wir unsere sehr einfache aber zweckmässige Unterkunft im Homestay von Mr. Boun Lith, dem Oberhaupt des 200 Seelen Dorfes beziehen. Im Zimmer der Familie dürfen wir beim Kochen helfen und werden von unserem Guide, Thong, über das Leben der Laoten informiert. Das reichhaltige Essen, welches uns Frau Boun Lith auf den Tisch zaubert ist grandiose. Am Boden sitzend geniessen wir Seetang, Ente, Bananenblüten, Morning glory, Kürbissuppe, Chillisauce, Lattich und immer dabei Sticky rice. Bei Laosbier und einigen Reiswhiskeys aus der Heimbrennerei von Mr. Boun Lith, hören wir noch seinen Geschichten in gebrochenem Englisch zu. Seine touristischen Zukunftspläne lassen vermuten, dass solche Trekkings in wenigen Jahren längst nicht mehr so authentisch sein werden wie heute. Der Norden von Laos wurde erst 2009 offiziell für den Tourismus geöffnet.

Auch hier beginnt der Tag mit dem Gekrähe von gefühlten 1000 Hähnen. Vor dem Morgenessen nimmt uns Thong mit auf einen Dorfrundgang, wo wir von verschiedenen Bewohnern äusserst herzlich zur Besichtigung ihrer äusserst primitiven Wohnzimmer eingeladen werden. Einmal mehr wird mir bewusst, dass meine kleinen Probleme verglichen mit denen dieser einfachen Leute, nicht unterschiedlicher sein können. Ein grosser Mangel des laotischen Regierungssystems ist es, dass alle Kinder unabhängig des Einkommens der Eltern ein beachtliches Schulgeld bezahlen müssen und dies ist für die einfachen Bauern vielfach unmöglich. Kein Geld, keine Bildung!

Das reichhaltige Frühstück gibt uns die Kraft für den rund 5 stündigen Urwaldtrek. Und dieser hat den Namen auch verdient. Vor rund 3 Jahren hat Mr. Boun Lith den schmalen Trail mit Investitionen lokaler Touranbieter und der tatkräftigen Hilfe eines Elefanten erstellt. Ein faszinierendes Erlebnis in der totalen Natur. Das Mittagessen beim Chef eines anderen Dorfes, die beeindruckende Bootsfahrt auf dem Nam Ou Fluss und ein weiterer Wasserfall rundeten das absolut empfehlenswerte Abenteuer ab. Bei "eisiger" Kälte, ich habe sogar über alle Kleider noch die in Hanoi gekaufte Regenjacke angezogen, werde ich mit dem Boot in Muang Ngoi abgeladen, wo mir Suzette bereits vom Balkon unserer Lodge entgegenwinkt.

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