Donnerstag, 19. April 2018
To new adventures
Nach einer rund zwanzigstündigen Bus- und Zugreise vom Westen in den Süden und anschließend Südwesten Norwegens (Bus von Sande nach Bergen; Zug von Bergen nach Drammen; Zug von Drammen nach Kristiansand; Bus von Kristiansand nach Farsund) traf ich am heutigen Nachmittag endlich bei meinem neuen Host Selma in Farsund ein. Nur zwei Kilometer vom Stadtzentrum Farsunds entfernt, betreibt Selma ihre kleine Farm Hav-Vik, auf der Islandpferde, Ziegen, Gänse, Hühner, Enten, eine Katze und ein Hund ihr zu Hause miteinander teilen. Fast ganzjährig beherbergt Selma zudem workawayer in ihrem Haus, die ihr Hilfe leisten. Momentan bin ich zwar noch die einzige workawayerin, doch schon ab nächster Woche werden weitere helfende Hände erwartet.
Kurz nach meiner Ankunft am Nachmittag begleitete ich Selma
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16 Apr 2020
April 05, 2018
Donnerstag, 19. April 2018
To new adventures
Nach einer rund zwanzigstündigen Bus- und Zugreise vom Westen in den Süden und anschließend Südwesten Norwegens (Bus von Sande nach Bergen; Zug von Bergen nach Drammen; Zug von Drammen nach Kristiansand; Bus von Kristiansand nach Farsund) traf ich am heutigen Nachmittag endlich bei meinem neuen Host Selma in Farsund ein. Nur zwei Kilometer vom Stadtzentrum Farsunds entfernt, betreibt Selma ihre kleine Farm Hav-Vik, auf der Islandpferde, Ziegen, Gänse, Hühner, Enten, eine Katze und ein Hund ihr zu Hause miteinander teilen. Fast ganzjährig beherbergt Selma zudem workawayer in ihrem Haus, die ihr Hilfe leisten. Momentan bin ich zwar noch die einzige workawayerin, doch schon ab nächster Woche werden weitere helfende Hände erwartet.
Kurz nach meiner Ankunft am Nachmittag begleitete ich Selma
auch schon in das Zentrum Farsunds, welches einen atemberaubenden Blick auf den majestätischen und imposanten Fjord Helvikfjorden bietet. Anschließend fuhren wir an einen Sandstrand in Lista, wo wir über den weichen Sand spazierten und gleichzeitig dem Rauschen des Meeres lauschten. Der Strand gehört zum zehn Kilometer langen Strandnetz Listastrendene, welches sich an der Küste Farsunds entlang streckt.
Nach dem heutigen Tag wird mir wieder bewusst, wie vielfältig und unterschiedlich die einzelnen Regionen Norwegens sind. Obwohl der Westen sowohl im nördlichen als auch südlichen Teil von langen, tiefen Fjorden durchzogen wird, ist in der Provinz Vest-Agder selbst im Winter kaum Schnee zu erwarten, wohingegen in der Provinz Sogn og Fjordane die Berge selbst im Frühling und Sommer noch monatelang mit Schnee bedeckt sind. Aber auch auf meiner Zugfahrt hatte ich erneut den Eindruck, durch verschiedene Jahreszeiten zu reisen: Wo in höheren Lagen die Seen noch mit einer dünnen Eisdecke bedeckt waren, da wuchs schon saftiges grünes Gras auf den Wiesen im Tal. Ich werde das Gefühl nicht los, selbst in Norwegen nicht auf meinen Sommer verzichten zu müssen.
Samstag, 21. April 2018
Hav-Vik & Lindesnes Fyr
Da Hav-Vik eine kleine Farm ist, hält sich die Arbeit mit den Tieren in Grenzen. Die Versorgung von Hühnern, Enten, Gänsen und Ziegen ist recht einfach und da auch die Pferde momentan sowohl tagsüber als auch nachts auf Paddocks stehen, erfolgt die Routinearbeit morgens recht schnell. Daher arbeite ich hier mehr an Projekten den Gemüsegarten oder die Blumenbeete betreffend oder erledige Reparatur- und Aufräumarbeiten.
Momentan leben nur fünf Islandpferde und ein Nordland-Lyngspferd auf Hav-Vik, wobei diese schon seit mehr als einem Jahr nicht mehr regelmäßig geritten beziehungsweise trainiert wurden. Da Selma auch keinen Reitplatz oder Reithalle besitzt, werde ich die Pferde wohl überwiegend ausreiten beziehungsweise im Gelände trainieren müssen.
Am Samstagnachmittag unternahm ich meinen ersten kleinen Ausritt auf der Nordlandsstute, welche vom Körperbau zwar einem Islandpferd gleicht, jedoch kein Gangpferd ist und daher auch nicht tölten kann. Allerdings startete der Ausritt nur mit Mühe, da sich die störrische Stute nur ungern von der Farm entfernte - übrigens kann sie nicht mit Sattel geritten werden, da sie sonst bockig reagiert. Trotzdem meisterte ich einen gemütlichen Schritt-Trab-Ausritt und genoss das schöne Wetter auf dem Pferderücken.
Obwohl Hav-Vik direkt an einer Hauptverbindungsstraße nach Farsund gelegen und damit einer extremen Geräuschskulisse ausgesetzt ist, erscheint mir die Lage für meinen Aufenthalt als äußerst praktisch: Das Stadtzentrum ist mit seinen zwei Kilometer Entfernung innerhalb eines kurzen Fußmarsches durch den Wald erreichbar und auch Wanderwege im Wald und am Fjord entlang befinden sich in unmittelbarer Nähe. Daher unternehme ich fast täglich lange Spaziergänge mit der Beagle-Hündin Sally am Fjord entlang, wobei sich die Wege wie durch einen Märchenwald schlängeln und entweder zu Pausen am Meereswasser, an Seen oder auf Aussichtsfelsen einladen.
Heute unternahmen Selma und ich am Morgen einen Ausflug nach Lindesnes, eine weitere Gemeinde in der Provinz Vest-Agder, da Selma sowieso in die Richtung fahren musste, um neue Zuchtvögel abzuholen. Daher nutzten wir die Möglichkeit, um Norwegens Südspitze zu besichtigten: Lindesnes Fyr. Der Lindesnes Leuchtturm ist Norwegens ältester Leuchtturm und gleichzeitig die südlichste Spitze am norwegischen Festland. So genossen wir eine spektakuläre Aussicht und eine frische Meeresbrise, wo das Meer Norwegens südlichsten Punkt trifft.
Donnerstag, 26. April 2018
Lista & Farsund
In meiner ersten Woche in Farsund wurden wir leider mit mehr Regen- als Sonnentagen überrascht, weshalb wir die Arbeit langsam angehen ließen. Stattdessen begleitete ich Selma auf mehrere Trips im Auto - zum Beispiel um vier Lämmer abzuholen, die wir im Kofferraum eines kleinen Nissans transportierten - , sodass ich im Süden Norwegens einiges an Fjorde, Meer, Seen und Wasserfälle zu sehen bekam.
Am Mittwochnachmittag fuhren Selma und ich erneut zu zwei Stränden der Listastrendene, um bei einem Spaziergang den Sandstrand und das Meer zu genießen, bevor wir am Abend schließlich einen weiteren workawayer aus England auf Hav-Vik begrüßten.
Auch am folgenden Tag unternahmen wir einen kleinen Ausflug im Auto, wobei Selma uns einige schöne Plätze in der Region Lista zeigte, darunter beispielsweise den Leuchtturm Lista Fyr. Am Nachmittag erkundetete ich schließlich das Stadtzentrum Farsunds zu Fuß, wobei ich unter anderem auf den Hügel Varbak spazierte, von dem ich einen herrlichen Panoramablick auf den Fjord und den Hafen genoss. Beim Anblick der Berge und Fjorde, der Küste und des Hafens lässt sich ein Lächeln tatsächlich nur schwer verkneifen.
Mittwoch, 02. Mai 2018
Vom Angeln & Tölten
Vergangenen Sonntag ritt ich erstmals eine der schon älteren Islandstuten, wobei ich wieder einen kleinen Ausritt ohne
Sattel unternahm. Da die Waldwege hier zum Reiten leider eher ungeeignet sind, war ich zwar auf der Straße unterwegs, doch hatte ich diesmal deutlich mehr Spaß, da mein Isi fleißig voran schritt und ich sogar tölten und galoppieren konnte. Daher unternehme ich nun fast täglich kleine Ausritte auf meinem Islandpferd und genieße den so bequem zu sitzenden Tölt.
Am Dienstag fuhr uns Selma nach der morgendlichen Arbeit - momentan verbessern und erweitern wir die Weidezäune - zum Naturreservat Straumen, wo ich gemeinsam mit zwei workawayern aus England und Frankreich eine kleine Wanderung unternahm. Entlang eines urigen Flusses mit kleinen Wasserfällen stiegen wir zuerst einen schmalen Pfad den Berg hinauf, um anschließend auf einem idyllischen Plateau zu spazieren.
Am heutigen Abend begleitete ich Selma sowie zwei andere workawayer zum Hafen in Farsund, wo diese angelten und ich einen Spaziergang unternahm. Allerdings wurde auch ich nach einer Weile zum Angeln aufgefordert, sodass ich meine ersten Versuche unternahm. Erstaunlicherweise schaffte ich es, innerhalb relativ kurzer Zeit zwei Fische zu fangen, wohingegen alle anderen keinen einzigen Fisch fingen. Begeistert zelebrierten wir meinen Erfolg, indem wir nach unserer Rückkehr als Nachtsnack frisch gefangenen, gebratenen Fisch verzehrten. Ganz gleich ob Angeltechnik oder Glück, mit Stolz kann ich behaupten, selbst beim Angeln gewisses Talent zu zeigen.
08. Mai 2018
Goodbye Hav-Vik
Vergangene Woche kehrte auch in Farsund endlich der Frühling ein, sodass ich mehrere lange Spaziergänge in den naheliegenden Ortschaften unternahm. Mittlerweile grasen auf den saftigen, grünen Wiesen zahlreiche Schafe mit ihren
Lämmern, wohingegen am Fjord allmählich die Zahl der Boote zunimmt. Obwohl ich mich auf Hav-Vik recht wohl fühle, habe ich beschlossen, nach diesem knapp dreiwöchigen Aufenthalt eher als ursprünglich geplant abzureisen. Dies hat mehrere Gründe, wobei der Hauptgrund jedoch darin liegt, dass ich erwartet hatte, die Arbeit würde hauptsächlich darin bestehen, die Islandpferde zu trainieren, was leider nicht der Fall ist. Auch von den Reitmöglichkeiten hatte ich mir mehr erhofft, sodass ich zwar einige schöne Ausritte unternommen habe und einen sechsjährigen Hengst an Sattel und Reiter gewöhnen konnte, aber trotzdem bezüglich der Reitsituation nicht ganz zufrieden bin. Hinzu kommt, dass ich von meinem vorherigen Host Pernille erneut nach Dänemark eingeladen wurde, um auf Stutteri Hejelte mit dem Training ihrer Islandpferde auszuhelfen.
Nachdem ich in meinen sieben Wochen in Norwegen reichlich erlebt und landschaftlich gesehen habe, bevorzuge ich nun eher, meine Zeit dem Training von Islandpferden in Dänemark zu widmen, anstatt anderweitige Farmarbeiten in Norwegen zu leisten. Auch wenn ich dafür meine ursprünglichen Reisepläne hinwerfen muss, so denke ich doch, dass mich ein erneuter Aufenthalt in Dänemark weitaus mehr bereichert.
Daher verabschiedete ich mich heute Mittag von Selma und fuhr mit dem Bus nach Kristiansand, von wo ich den Zug nach Oslo nahm. Über Nacht werde ich dann die neunstündige Fahrt im Flixbus von Oslo nach Kopenhagen absolvieren, sodass ich planmäßig morgen Vormittag in Graested ankommen sollte.
1.
Was bisher geschah...
2.
Dänemark
3.
Tschechien
4.
Norwegen
5.
(1) Oslo & Bergen
6.
(2) Sande I Sunnfjord
7.
(3) Farsund
8.
Dänemark
9.
Italien & Österreich
10.
(1) Italien: Dolomiten (Südtirol)
11.
(2) Österreich: Villgrater Berge (Osttirol)
12.
(3) Österreich: Lienzer Dolomiten (Osttirol)
13.
Fichtelgebirge
14.
Backpacking in Südostasien
15.
(1) Vietnam
16.
(2) Singapur
17.
(3) Malaysia
18.
Ungarn
19.
Bayrisches Landleben
20.
Rückblick auf mein Gap Year
21.
Ein Wort zum Abschluss
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