2018

Dienstag, 20. März 2018
Welcome in Norway!
Da ich zwischen meiner Dänemark- und Tschechienreise nur einen kurzen Ruhetag zu Hause verbracht hatte, gönnte ich mir nach dem sportlichen Skiurlaub immerhin fünf erholsame Tage zu Hause. Jedoch nahm ich heute morgen auch schon wieder Abschied von meinem Hellerauer Zuhause, um pünktlich zum meteorologischen Frühlingsanfang in das noch winterliche Norwegen zu reisen. Man könnte fast behaupten, die kalten Länder hätten bei mir an Beliebtheit gewonnen. Tatsächlich möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich sowohl die Kultur als auch die Menschen Skandinaviens sowie die Landschaft mit ihren Bergen, Fjorden, Gletschern und Wasserfällen sehr schätze, weniger jedoch die recht kühlen Temperaturen und eisigen Sturmböen.
Trotzdem fuhr ich am Morgen mit dem Flixbus von Dresden zum Flughafen Berlin-Schönefeld, wo ich 14.20 Uhr mit dem Flieger nach Oslo abhob. Nach einem kurzen, angenehmen Flug landeten wir bereits 16 Uhr in der Hauptstadt Norwegens, welche direkt am Fjord liegt. Vom Flughafen Oslo-Gardermoen fuhr ich zunächst mit dem Zug zum Osloer Hauptbahnhof und von dort mit der Straßenbahn zum rund fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegenden Hostel, wo ich 18 Uhr eintraf und mich am Abend mit der Planung meines für den nächsten Tag anstehenden Stadtrundganges beschäftigte.
Mittwoch, 21. März 2018
Oslo
Überraschend stellte ich heute morgen fest, dass Hostels tatsächlich von allen Altersgruppen mit großer Beliebtheit genutzt werden. So sind in meinem Mehrbettzimmer unter anderem eine 76-jährige Norwegerin sowie eine 50-jährige Deutsche untergebracht, wobei sich erstere auf der Heimreise zurück in den Norden Norwegens befindet - nachdem sie die letzten fünf (Winter)Monate in Schweden verbracht hatte - und letztere ihren einwöchigen Urlaub in Oslo verbringt.
Nach dem Frühstück verließ ich am Morgen schon 8.30 Uhr das Hostel und machte mich bei Sonnenschein und milden Temperaturen auf den Weg in das Stadtzentrum. Dabei durchquerte ich mehrere, noch schneebedeckte Parkanlagen,

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16 Apr 2020

(1) Oslo & Bergen

April 02, 2018

Dienstag, 20. März 2018
Welcome in Norway!
Da ich zwischen meiner Dänemark- und Tschechienreise nur einen kurzen Ruhetag zu Hause verbracht hatte, gönnte ich mir nach dem sportlichen Skiurlaub immerhin fünf erholsame Tage zu Hause. Jedoch nahm ich heute morgen auch schon wieder Abschied von meinem Hellerauer Zuhause, um pünktlich zum meteorologischen Frühlingsanfang in das noch winterliche Norwegen zu reisen. Man könnte fast behaupten, die kalten Länder hätten bei mir an Beliebtheit gewonnen. Tatsächlich möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich sowohl die Kultur als auch die Menschen Skandinaviens sowie die Landschaft mit ihren Bergen, Fjorden, Gletschern und Wasserfällen sehr schätze, weniger jedoch die recht kühlen Temperaturen und eisigen Sturmböen.
Trotzdem fuhr ich am Morgen mit dem Flixbus von Dresden zum Flughafen Berlin-Schönefeld, wo ich 14.20 Uhr mit dem Flieger nach Oslo abhob. Nach einem kurzen, angenehmen Flug landeten wir bereits 16 Uhr in der Hauptstadt Norwegens, welche direkt am Fjord liegt. Vom Flughafen Oslo-Gardermoen fuhr ich zunächst mit dem Zug zum Osloer Hauptbahnhof und von dort mit der Straßenbahn zum rund fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegenden Hostel, wo ich 18 Uhr eintraf und mich am Abend mit der Planung meines für den nächsten Tag anstehenden Stadtrundganges beschäftigte.
Mittwoch, 21. März 2018
Oslo
Überraschend stellte ich heute morgen fest, dass Hostels tatsächlich von allen Altersgruppen mit großer Beliebtheit genutzt werden. So sind in meinem Mehrbettzimmer unter anderem eine 76-jährige Norwegerin sowie eine 50-jährige Deutsche untergebracht, wobei sich erstere auf der Heimreise zurück in den Norden Norwegens befindet - nachdem sie die letzten fünf (Winter)Monate in Schweden verbracht hatte - und letztere ihren einwöchigen Urlaub in Oslo verbringt.
Nach dem Frühstück verließ ich am Morgen schon 8.30 Uhr das Hostel und machte mich bei Sonnenschein und milden Temperaturen auf den Weg in das Stadtzentrum. Dabei durchquerte ich mehrere, noch schneebedeckte Parkanlagen,

in denen sogar teilweise Loipen gespurt waren, und spazierte die Uferpromenade des Flusses Akerselva entlang bis mitten in das Stadtzentrum Oslos. Schon der Hinweg verbreitete in mir ein Gefühl der Zufriedenheit und Losgelassenheit, doch kann ich nicht sagen, ob dies durch das traumhafte Frühlingswetter, den in der Sonne glänzenden Schnee oder aber durch die zahlreichen niedlichen Brücken hervorgerufen wurde.
Eine Stunde nach Aufbruch erreichte ich schließlich Den Norske Opera, auf deren Dach, welches gleichzeitig als Aussichtsplattform dient, ich mir einen ersten Überblick über den Stadtkern verschaffte. Dabei fiel mir sogleich auf, dass Oslo weniger eine beschauliche Kleinstadtatmosphäre als vielmehr moderne Urbanität ausstrahlt. Die 2008 eröffnete Oper steht als modernes Wahrzeichen der Stadt, deren monumentaler Bau den Übergang zwischen Stadtzentrum und

Fjord bilden soll. Von dort lief ich weiter zur Akershus Festning, einer Festung mit Renaissanceschloss, die durch ihre Lage auf einer Landzunge über dem Oslofjord einen schönen Blick über den Hafen und das Rathaus bietet. Vorbei am Rådhus, Wahrzeichen Oslos, spazierte ich die Havnepromenaden entlang bis zur berühmten Aker Brygge. Anschließend meisterte ich einen längeren Fußmarsch zum Frognerparken, eine der schönsten Parkanlagen Oslos, wobei ihr bekanntester Teil die Vigelandsanlegget mit monumentalen Figuren des Bildhauers Gustav Vigeland (1869-1943) darstellt.
Mit langsam müde werdenden Füßen setzte ich meine Stadtbesichtigung zum Det Kongelige Slott fort, wo ich mir 13.30 Uhr die Ablösung der uniformierten Schlosswache nicht

entgehen ließ. Das Osloer Königsschloss dient nach wie vor als offizieller Wohnsitz der norwegischen Königsfamilie und ist von einer weitläufigen Parkanlage umgeben, durch die ich gemütlich schlenderte.
Auf der wichtigsten Flaniermeile der Stadt, der Karl Johans gate, spazierte ich weiter zur Domkirke mit sehenswerten Deckengemälde, Altar und Kanzel und anschließend zum Storting, dem neogotischen Parlamentsgebäude, welches Sitz der norwegischen Nationalversammlung ist. Von meiner Stadtbesichtigung sichtlich erschöpft, gönnte ich mir schließlich eine kleine Shoppingtour auf der norwegischen Einkaufsmeile schlechthin, bevor ich meinen Rückweg zum Hostel antrat. Dabei durchquerte ich das aus Künstlern, Studenten und Einwanderern bunt gemischte Szenenviertel der norwegischen Hauptstadt: Grünerløkka.
Obwohl mein Stadtbummel mir viele verschiedene Ecken Oslos präsentierte, gefiel mir der Fußmarsch vom etwas außerhalb des Zentrums liegenden Hostels in die City am besten. Dies liegt nicht nur an den zahlreichen Parkanlagen und bunten Familienhäusern, sondern auch daran, dass der Stadtkern selbst eben doch nur eine weitere moderne europäische Metropole präsentiert. Besonders froh bin ich, den Flair Oslos zu der noch eher untouristischen Jahreszeit erleben zu können, um Touristenmassen zu entgehen. Auch für das fantastische Wetter bin ich dankbar, da ich so in kein Museum flüchten musste, obwohl es hier zahlreiche Museen gibt, besonders für Kunstliebhaber.
Erst 17.30 Uhr traf ich mit müden Beinen im Hostel ein und war ganz stolz darauf, tatsächlich die gesamte Strecke zu Fuß zurückgelegt zu haben.
Meiner Ansicht nach habe ich den Tag bestmöglichst genutzt und mehr besichtigt als ich erwartet hatte. Wer jedoch auch Museen besichtigen möchte, sollte sich doch einige Tage mehr in Oslo einplanen.

Donnerstag, 22. März 2018
Velkommen til Bergen
Trotz blauen Himmels und Sonnenschein verbrachte ich den heutigen Tag überwiegend im Zug, da ich 12 Uhr meine rund siebenstündige Reise mit der Bergenbahn von Oslo nach Bergen antrat. Durch unzählige Tunnel legt die Bergenbahn insgesamt eine Strecke von 470 Kilometer zurück, wobei Höhepunkt der Fahrt die Überquerung der Hardangervidda, der größten Hochebene Europas, darstellt. Bis auf 1222 Meter über Meereshöhe schraubt sich der Zug nach Finse hinauf, zum höchsten Bahnhof Norwegens. Da ich glücklicherweise die Fahrt bei fantastischem Wetter zurücklegte, genoss ich die wunderschönen Aussichten auf schneebedeckte Wälder, Berge, Fjells und Fjorde. So gerne wäre ich zwischendurch ausgestiegen und hätte mir Langlaufskier geschnappt, um in den Loipen zu fahren, oder mir Schneeschuhe angeschnallt, um durch den Tiefschnee zu stapfen. Besonders niedlich sind die bunten, von metertiefem Schnee umringten Holzhäuser, welche teilweise in sehr abgelegenen Regionen stehen.
Nach einer einzigartigen Zugfahrt mit geradezu malerischen Ausblicken erreichte ich 19 Uhr die zweitgrößte Stadt Norwegens: Bergen.
Bergen, einstige Hauptstadt Norwegens, zählt als unumstrittenes Zentrum Westnorwegens und wurde im Jahr 2000 sogar zur Europäischen Kulturhauptstadt gewählt. Im Übrigen zählt sie auch als niederschlagsreichste Stadt Europas, sodass kaum ein Tag vergeht, an dem die Bergener ohne Regenschirm das Haus verlassen.
Vom Bahnhof in Bergen fuhr ich mit dem Stadtbus in das rund fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegende Hostel, von dessen Panoramafenstern im Speisesaal die Aussicht über Bergensdalen und die Stadt von dem Store Lungegårdsvann bis hin zum Hafen von Bergen und dem Stadtfjord genoßen werden können. Außerdem liegt das Hostel am Fuß des Berges Ulriken, dem höchsten der sieben Berge in Bergen, weshalb es als beliebter Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen dient. Nach dem Abendessen unternahm ich 22 Uhr noch einen kleinen Abendspaziergang und genoss einen Panoramaausblick auf Bergen bei Nacht. Tatsächlich war ich überrascht wie groß und urban Bergen den Lichtern nach zu sein scheint.

Freitag, 23. März 2018
Wanderung in (den) Bergen
Selbst in der niederschlagsreichsten Stadt Europas hielt meine Wetterglückssträhne weiter an, zumindest im Vergleich zu den üblichen Wetterverhältnissen in Bergen. Zwar startete ich 9.30 Uhr meine Tagestour bei starker Bewölkung und unter heftigen Windböen, doch immerhin regnete es nicht. Zuerst wanderte ich auf Bergens Hausberg, dem noch schneebedeckten, 320 Meter hohen Fløyen, von dem ich einen schönen Blick aus der Vogelperspektive auf die alte Hansestadt werfen konnte. Wegen der Schnee- und Windverhältnisse begegnete ich auf meiner Wanderung nur ab und zu einheimischen Spaziergängern oder Skifahrern auf ihren

Langläufern und vereinzelt auch Touristen, die sich mit der Fløibanen, einer Standseilbahn, bequem vom Hafen zu einer Aussichtsplattform an der Bergstation hatten transportieren lassen. Ich hingegen war nicht nur zu Fuß bis zur Aussichtsplattform hoch gelaufen, sondern stiefelte auch noch mehrere Kilometer im Schnee weiter hinauf. Denn Fløyen bietet, besonders im Sommer, zahlreiche Wanderwege in einer wunderschönen Berglandschaft an. Allerdings fühlte ich mich mit zunehmender Höhe immer unsicherer, da der von mir gewählte Weg im Schnee nur noch schwer erkennbar war und ich von den Sturmböen geradezu umgeweht wurde. Daher beschloss ich an einem weiteren Aussichtspunkt, von dem ich über mehrere Seen, Berge und Fjorde blicken konnte, diesen als mein Ziel der Wanderung zu erklären und den Rückweg anzutreten. 13 Uhr beendete ich mit meinem Abstieg vom Hausberg meine Wandertour und stürzte mich in den zweiten Teil meiner Tagestour: Stadtbesichtigung. Da ich meine Wanderroute so gewählt hatte, dass diese im Stadtzentrum endete, konnte mein Stadtspaziergang auch direkt starten. Zuerst schlenderte ich durch die verwinkelten Gassen in der Altstadt, wobei mich diese tatsächlich von Bergens Charme überzeugten. Zwar besitzt die einstige Hauptstadt Norwegens bezüglich Infrarstruktur, Verkehrsaufkommen und Belebtheit durchaus den mir etwas missfallenden Großstadtcharakter, doch die große Anzahl historisch bunter Holzhäuser sowie die kleinen, labyrinthartigen Gassen mit ihrem Kopfsteinpflaster verleihen der Stadt ein gemütliches Kleinstadtflair. So lohnt es sich, ein wenig abseits des Hafens in den kleinen Gassen auf Entdeckungsreise zu gehen und die steilen Rampen und Treppen zu erklimmen.
Das historische Zentrum schmiegt sich jedoch um das Hafenbecken, in denen nicht nur Segeljachten, Ausflugsboote und Fähren für Hafenromantik sorgen, sondern auch die Bergenhus Festning oder die rund um den Hafen verstreut liegenden, romantischen Kirchen. Eine sehenswerte Kulisse bildet auch die alte Häuserreihe von Bryggen, die von der UNESCO zum Weltkuturerbe erklärt wurde. Nach dem touristischen Stadtbummel entspannte ich mich bei einem längeren Spaziergang über die Halbinsel Nordnes, wobei sich teilweise sogar Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke schummelten. Unterwegs kam ich immer wieder durch kleine Straßen, die von schönen, alten Holzhäusern gesäumt waren, und Bergen daher wirklich zu einer abwechslungsreichen Stadt suggerieren - einmal von dessen beeindruckender Lage am

Fjord abgesehen. Auf jeden Fall lässt sich das Stadtzentrum gut zu Fuß erkunden, sodass meine Füße, hätte ich vorher nicht noch eine Wanderung unternommen, nach dem Stadtbummel sicherlich nicht müde gewesen wären. Da ich aber versucht hatte, so viel wie möglich an einem Tag zu sehen, war ich am Nachmittag sogar für den Fußmarsch zurück zum Hostel zu erschöpft. Stattdessen nahm ich erneut den Stadtbus und war pünktlich mit Einsetzen des Regens 17 Uhr wohlbehalten im Trocknen.

Samstag, 24. März 2018
Westküste
Nach dem Frühstück versuchte ich gemeinsam mit einem Australier, den ich gestern im Hostel kennengelernt hatte, den am Hostel liegenden Berg Ulriken zu besteigen. Der Ulriken ist mit 642 Metern der höchste der sieben Berge, die das alte Stadtzentrum von Bergen umgeben. Leider war der Weg aufgrund des Tauwetters teilweise so vereist und rutschig, dass wir nach der Hälfte des Weges beschlossen, lieber umzukehren. Da die Bergspitze jedoch sowieso von Nebel umhüllt war, erschien die vorzeitige Umkehr nicht allzu dramatisch.
Am frühen Nachmittag verließ ich schließlich das Hostel und fuhr 14.30 Uhr mit dem Bus von Bergen nach Sande I Sunnfjord, wobei die kurvenreiche Fahrt unter anderem an der atemberaubenden Westküste Norwegens entlang führte sowie sich an den Fjorden entlang schlängelte. Durch zahlreiche Tunnel fahrend überwanden wir in einem ständigen Wechsel zwischen bergauf und bergab zahlreiche Höhenmeter, sodass sich Ausblicke auf Schnee und gefrorene Seen oder aber auf Moos und Wasserfälle in Sekundenschnelle abwechselten. Auch eine Fahrt auf der Fähre blieb nicht aus, weshalb die Busreise geradezu wie im Flug verging. 17.40 Uhr traf ich in Sande ein, wo mich mein Host Linda abholte und mich anschließend auf ihrem Reiterhof Hestegarden willkommen hieß.

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