Hallo Ihr Lieben,
nach fast 2 Wochen Workcamp in Armenien habe ich so viele Eindrücke gesammelt und so weit verarbeitet, dass es - auch dank der erstaunlich guten Internet Vernetzung - Zeit für einen kleinen Bericht ist.
Hier also ein paar wichtige (Lern-) Etappen über das Leben in Armenien als halb-integrierte Touristin:
Step1: Bus riding, 1st level
Schon am ersten Tag sind Nele (CH), Chihiro (JP) und ich mutig gewesen und haben alleine den Bus zurück zum Camp genommen OHNE irgendwelche örtlichen Sprachkenntnisse (Armenisch oder Russisch)! Zuerst hat uns ein älterer Mann einen Jungen geschickt, der uns zur Haltestelle brachte - allerdings sah es ganz und gar nicht wie eine solche aus. Stattdessen standen dort viele Menschen, die Getränke oder Gemüse oder Musik mitten auf dem Bürgersteig verkauften, und einige LKWs an der "Haltestelle". Na gut, aber wo ist der Bus? Der Junge war plötzlich weg, dafür fingen 2 ältere Leute an uns anzusprechen, natürlich NICHT auf Englisch - und ganz schnell waren wir das Zentrum der Diskussion: ca. 15 Menschen, die auf Armenisch und wild gestikulierend versuchen herauszufinden, was wir wohl suchen. Schließlich eine junge Frau, die Englisch spricht und mit Hilfe einer Greisin (mit nur 2 Zahnen, aber einem unglaublich herzlichen Grinsen; sie leiht mir sogar ihren Sonnenschirm, solange wir warten) und einem Großpapa alles organisiert: wir folgen einfach nur und werden dann sogar schwuppdiwupp vom Bus bis vor die Tür gefahren.
Step 2: Bus riding, advanced level: alone
Dienstag bin ich mal mutig und fahre alleine in die Stadt runter. Den richtigen Bus finden ist ja noch OK. Aber wo aussteigen? Selbst meine Stadtkarte hilft nicht viel, denn die Einheimischen im Bus können anscheinend nicht das lateinische Alphabet oder sind Opfer der oft anzutreffenden Trägheit und Unfähigkeit, sich über Gesten zu verständigen. Eigentlich war ich ja schon vorher mit der Gruppe Bus gefahren, aber bei 22 Leuten in einem Mini-Bus für 9 Personen sieht man leider nicht so viel von draußen. Egal, steige ich einfach irgendwo aus, wo viele andere aussteigen und finde auch recht schnell den gesuchten Platz.
Nach ein paar Stunden Stadtbesichtigung auf eigene Faust fahre ich zurück und zum Glück versteht mich meine Busnachbarin, um den Bus anzuhalten, denn das funktioniert hier nämlich durch Zurufen irgendwelcher lustig klingender Worte.
Step 3: Answering Armenian telephones
Nach einer Woche im Camp bin ich soweit, das Camp-Telefon abzuheben, das ca. alle 10 min. klingelt. Wie Nicolas (FR) und ich später herausfinden, klingelt es oft unter falschem Alarm, naja, das rote Plastik (-Spiel?) Telefon ist vielleicht etwas überfordert.
Step 4: Armenian dancing with natives
Während unseres WE-Ausflugs zum Sevan-See (dem größten Gebirgssee und sowas wie die armenische Riviera), treffe ich abends auf eine Art armenische Outdoor-Disco mit armenischen Tänzen und kann mich nur mit einmischen. Bald sind auch die anderen da und Fabienna (IT) schlägt fast die Einheimischen bei diesem orientalisch orientierten Tanz. Manuel (CH, 34) fährt dagegen auf russischen Dance ab.
Step 5: Armenian Metro
Gerade eben habe ich mich getraut, ganz allein Metro in Jerewan zu fahren. Ist gar nicht so schwer, so ähnlich wie in Asien: man versteht auch gar nix von dem, was auf den Schildern steht. Zum Glück gibt es nur eine Linie.
Es gäbe noch soooo viel zu erzählen, auch über das Camp, aber das lässt sich bestimmt noch besser mit photographischer Unterstützung durchführen, wenn ich wieder zurück in SB bin (ab Ende August).
Ich wünsche Euch allen noch einen schönen Sommer, wohin Ihr auch fahrt oder bleibt.
From Sarah with Love (fällt mir gerade ein, weil läuft hier ständig im Radio, neben anderem west-europäischen Dance-Trash)
Sarah Eve
11 hoofdstukken
augustus 15, 2002
|
Yerevan, Armenia
Hallo Ihr Lieben,
nach fast 2 Wochen Workcamp in Armenien habe ich so viele Eindrücke gesammelt und so weit verarbeitet, dass es - auch dank der erstaunlich guten Internet Vernetzung - Zeit für einen kleinen Bericht ist.
Hier also ein paar wichtige (Lern-) Etappen über das Leben in Armenien als halb-integrierte Touristin:
Step1: Bus riding, 1st level
Schon am ersten Tag sind Nele (CH), Chihiro (JP) und ich mutig gewesen und haben alleine den Bus zurück zum Camp genommen OHNE irgendwelche örtlichen Sprachkenntnisse (Armenisch oder Russisch)! Zuerst hat uns ein älterer Mann einen Jungen geschickt, der uns zur Haltestelle brachte - allerdings sah es ganz und gar nicht wie eine solche aus. Stattdessen standen dort viele Menschen, die Getränke oder Gemüse oder Musik mitten auf dem Bürgersteig verkauften, und einige LKWs an der "Haltestelle". Na gut, aber wo ist der Bus? Der Junge war plötzlich weg, dafür fingen 2 ältere Leute an uns anzusprechen, natürlich NICHT auf Englisch - und ganz schnell waren wir das Zentrum der Diskussion: ca. 15 Menschen, die auf Armenisch und wild gestikulierend versuchen herauszufinden, was wir wohl suchen. Schließlich eine junge Frau, die Englisch spricht und mit Hilfe einer Greisin (mit nur 2 Zahnen, aber einem unglaublich herzlichen Grinsen; sie leiht mir sogar ihren Sonnenschirm, solange wir warten) und einem Großpapa alles organisiert: wir folgen einfach nur und werden dann sogar schwuppdiwupp vom Bus bis vor die Tür gefahren.
Step 2: Bus riding, advanced level: alone
Dienstag bin ich mal mutig und fahre alleine in die Stadt runter. Den richtigen Bus finden ist ja noch OK. Aber wo aussteigen? Selbst meine Stadtkarte hilft nicht viel, denn die Einheimischen im Bus können anscheinend nicht das lateinische Alphabet oder sind Opfer der oft anzutreffenden Trägheit und Unfähigkeit, sich über Gesten zu verständigen. Eigentlich war ich ja schon vorher mit der Gruppe Bus gefahren, aber bei 22 Leuten in einem Mini-Bus für 9 Personen sieht man leider nicht so viel von draußen. Egal, steige ich einfach irgendwo aus, wo viele andere aussteigen und finde auch recht schnell den gesuchten Platz.
Nach ein paar Stunden Stadtbesichtigung auf eigene Faust fahre ich zurück und zum Glück versteht mich meine Busnachbarin, um den Bus anzuhalten, denn das funktioniert hier nämlich durch Zurufen irgendwelcher lustig klingender Worte.
Step 3: Answering Armenian telephones
Nach einer Woche im Camp bin ich soweit, das Camp-Telefon abzuheben, das ca. alle 10 min. klingelt. Wie Nicolas (FR) und ich später herausfinden, klingelt es oft unter falschem Alarm, naja, das rote Plastik (-Spiel?) Telefon ist vielleicht etwas überfordert.
Step 4: Armenian dancing with natives
Während unseres WE-Ausflugs zum Sevan-See (dem größten Gebirgssee und sowas wie die armenische Riviera), treffe ich abends auf eine Art armenische Outdoor-Disco mit armenischen Tänzen und kann mich nur mit einmischen. Bald sind auch die anderen da und Fabienna (IT) schlägt fast die Einheimischen bei diesem orientalisch orientierten Tanz. Manuel (CH, 34) fährt dagegen auf russischen Dance ab.
Step 5: Armenian Metro
Gerade eben habe ich mich getraut, ganz allein Metro in Jerewan zu fahren. Ist gar nicht so schwer, so ähnlich wie in Asien: man versteht auch gar nix von dem, was auf den Schildern steht. Zum Glück gibt es nur eine Linie.
Es gäbe noch soooo viel zu erzählen, auch über das Camp, aber das lässt sich bestimmt noch besser mit photographischer Unterstützung durchführen, wenn ich wieder zurück in SB bin (ab Ende August).
Ich wünsche Euch allen noch einen schönen Sommer, wohin Ihr auch fahrt oder bleibt.
From Sarah with Love (fällt mir gerade ein, weil läuft hier ständig im Radio, neben anderem west-europäischen Dance-Trash)
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